Abwarten und Kaffee trinken? Vielleicht...

Stefanie Lüssenheide • 28. Februar 2022

Beim Coaching geht es vielfach um Perspektivwechsel. Ich habe mich jetzt einfach mal selbst interviewt, um meine Haltung zu Veränderung zu zeigen.


Weshalb beschäftigst du dich mit Veränderungsprozessen?

Ich habe einige schwierige Zeiten hinter mir. Jedes Mal ist mir aufgefallen, wie viel Kraft ich entwickle, wenn es darauf ankommt. Fällt alles auseinander, fühle ich mich erst hilflos und überfordert. Sobald ich dann beginne, mein Leben beim Schopf zu packen, selbst aktiv zu gestalten, ist da plötzlich diese Energie, die mich beinah zur Superwoman macht. Ich finde, das hat das Leben gut eingerichtet. Mein Lieblingszitat von Hermann Hesse: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der ihn beschützt und der ihm hilft zu leben.“ Klingt esoterisch, bin ich null. Aber der Zauber des Aufbruchs, den eine selbstbestimmte Veränderung auszeichnet, den kenne und liebe ich.


Klingt gut. Aber warum macht uns eine anstehende Veränderung trotzdem so oft Angst?

Leider wissen wir um unsere Reserven manchmal gar nicht oder haben keine Ahnung, wie wir sie abrufen können – etwa, wenn wir uns um harte Entscheidungen und Veränderungen drücken und zu wenig in Kontakt mit unseren Stärken sind. Ob im Privatleben oder im Job: meist hören wir, wo unsere Defizite liegen. Das kann schwächen. Einfach sind Zeiten der Entwicklung aber generell nicht. Ich mag auch nicht immer kämpfen. Der Veränderungsmodus ist enorm intensiv; das ist Spitzenleistung, keine Dauerleistung. Und manchmal ist der Zeitpunkt für eine Veränderung noch nicht gekommen. Ich horche regelmäßig in mich hinein. Tauchen zu oft Störgeräusche auf? Spüre ich, dass ich Angst vor bestimmten Dingen bekomme? Habe ich mich zu gemütlich eingerichtet und fühle mich unbeweglich? Dann merke ich zunehmend: Es wird Zeit, ich muss etwas bewegen.


Was bedeutet Veränderung für dich?

Bevor ich etwas ändere, stelle ich meine Welt auf den Prüfstand: Wo stehe ich? Was möchte ich nicht mehr? Was will ich stattdessen? Darin stecken viele Möglichkeiten, mein Leben so zu gestalten, dass es mich glücklich macht. Veränderung bedeutet für mich Selbstbestimmung, Freiheit und Entwicklung. Und vor allem: Chance!


Gamechanger: Was hat dein Verständnis in Bezug auf Veränderungen so richtig auf den Kopf gestellt?

Das systemische Denken! Ein Beispiel: Wir hören oft „du bist immer so", "es ist halt so." Glaube ich daran zu sehr, lähmt mich das. Im systemischen und konstruktivistischen Denken geht es mehr darum, wie ich handle, wie ich Dinge für mich einordne. Das hat mein Leben irgendwie leichter und spielerischer gemacht. Ich kann sagen: Heute versuche ich a) und beobachte, was geschieht. Gut? Nein? Dann probiere ich es morgen mal mit b).


Was bremst oder stört einen Veränderungsprozess bei dir?

Das können verschiedene Dinge sein: Ich glaube nicht an mich, ich denke, ich habe es nicht in der Hand, Geld steht auf dem Spiel, ich mache mir zu viele Gedanken übers Versagen, ich habe kein gutes, attraktives Ziel oder sehe vor lauter Bäumen den Wald nicht... Was mich fast trotzig werden lässt, ist, wenn mir vor einer schweren Entscheidung alle sagen: „Mensch, das MUSST du machen, das ist so toll.“ Da fühle ich mich mit meinen Bedenken und Sorgen nicht wahr- und ernst genommen; darum ist mir als Coachin wichtig, dass genau dafür auch Raum ist. Veränderung sollte nicht ohne Rücksicht auf Verluste durchgeboxt werden.


Welche Veränderung ist dir persönlich richtig schwergefallen? Und wie hast du die Kurve gekriegt?

Besonders schwierig finde ich Veränderungen, die Konsequenzen für andere haben. Bei Trennungen etwa. Wenn ich weiß, ich muss gehen, dann füge ich damit vermutlich einer wichtigen Person Schmerz zu. So eine Entscheidung treffe ich nicht leichtfertig. Das schulde ich meinem Partner ebenso wie mir. Mir gegenüber habe ich die größte Verantwortung. Das gilt selbst, wenn Kinder im Spiel sind, nur wird es dann ungleich komplexer. Ich bin ich dankbar, dass ich diese Situation nicht kenne. Aber meine Erfahrung ist: Offenheit, Kommunikation und Aufrichtigkeit sind der beste Weg. Dabei sollte ich bei mir und meinen eigenen Gefühlen bleiben.


Gibt es Veränderungen, die zum Scheitern verurteilt sind?

Ich würde sagen, die, bei denen ich eigentlich jemand anderes ändern möchte. Ist total verständlich. Klappt aber nicht. Ich kann immer nur mich und mein Verhalten anpassen. Weil aber Veränderungen ein bisschen sind wie Dominosteine, erhöhe ich die Chance auf eine Veränderung meines Umfelds, wenn ich an mir arbeite. Ob mein Gegenüber allerdings exakt das macht, was ich gern hätte, steht auf einem anderen Blatt.


Die einzig richtige Haltung ist die positive, oder?

Oh, toxic positivity! Da bekomme ich Bauchschmerzen: „Kein Wunder, dass es nicht klappt, du hast nicht genug daran geglaubt." Das ist wahrscheinlich gut gemeint. Für mich ist einseitig positives Denken kontraproduktiv, ich finde das gefährlich. Wir können nicht immer positiv sein. Das Leben ist nicht immer positiv. Wir dürfen traurig sein, überfordert sein, wir dürfen zweifeln und hinfallen. Wir werden auch nicht dafür bestraft, dass wir nicht positiv genug denken. Das setzt mich doch zusätzlich unter Druck! ABER: Ich sollte irgendwann die Kurve kriegen. Ich könnte zumindest an mir arbeiten. Das schulde ich mir selbst, finde ich.


Was, wenn ich in einer wichtigen Entscheidung einfach nicht zu einem Ergebnis komme?

Ich habe wegweisende Entscheidungen schon über die Umkehrfrage getroffen. Werde ich bereuen, etwas nicht gemacht zu haben? Darüber hinaus helfen oft Perspektivwechsel, wie wir sie im Coaching machen. Wenn Sie nicht mehr weiterwissen und alleine schon Vieles versucht haben, ist ein Coaching vermutlich eine gute Idee.


Kann Veränderung auch schlecht sein?

Klar. Etwa, wenn wir etwas tun, weil wir meinen, es machen zu müssen oder andere uns gedrängt haben. Wenn wir ein komisches Gefühl im Bauch zur Seite gedrängt haben, weil wir etwas unbedingt wollten. Drum lohnt es sich, im Voraus auf Risiken zu schauen, auf den Preis der Veränderung. Das mache ich in meinen Coachings sehr bewusst. Aber es bleibt dabei: Viele Dinge zeigen sich im Nachhinein. Nicht alles funktioniert. Fühlt sich eine Veränderung falsch an, hilft es, mir gegenüber nicht zu hart zu sein. Es war meine beste Entscheidung zu dem Zeitpunkt. Aber heute treffe ich vielleicht eine andere. Es gibt natürlich Konsequenzen, die sich nicht einfach umkehren lassen. In diesem Fall kann ich meine Einstellung überdenken. Oder Rahmenbedingungen anpassen. Ganz kleine Schritte führen manchmal sehr weit.


Was möchtest du niemals ändern?

Manchmal sind es die kleinen Dinge: Pistazieneis! Diese Liebe ist für immer. Ich bin überzeugt, dass eine eine gesunde Balance aus Abwechslung und Kontinuität eine feine Sache ist. Wie schon gesagt: Wenn der Motor kontinuierlich aufdreht, macht er vermutlich schnell schlapp. Ich bin kein Duracell-Häschen, muss ab und an Kraft tanken. Und ich möchte mich bestimmter Dinge sicher wähnen und vertrauen können. Das heißt nicht, dass das morgen noch gilt. Wir - ich und alle anderen - dürfen Entscheidungen immer wieder neu treffen. Aber ich versuche mich und mein Umfeld in einer Balance einzurichten. Oft gibt es auch "und" Lösungen: Ich will im Urlaub Neues sehen, mein Kind braucht aber das Vertraute? Wir fahren jetzt mit dem Wohnmobil...


Und was möchtest du noch verändern?

Wir alle haben Glaubenssätze und Antreiber in uns. Das sind Sätze, die wir von Kind an verinnerlichen und deren Existenz uns oft nicht bewusst ist. Sie können uns und unserem Glück ziemlich im Weg stehen. Ich liebe das Unperfekte, aber bei mir selbst? Egal was ich mache, es hätte besser sein können, andere hätten zufriedener sein sollen. Mit dieser Haltung kann ich nur verlieren. Gerade Perfektionisten bringen Projekte oft nicht zu Ende. Das Facebook-Motto „done is better than perfect“ ist da eine gute Erinnerung. Als Schwedin im Herzen gefällt mir auch die „lagom“ Philosophie. Okay ist ihr zufolge in der Regel gut genug. Auch das hat mit Balance zu tun. Dass die Kraft aus der Mitte kommt, weiß jeder, der mal Yoga oder Pilates gemacht hat. Ich bleibe - zum Glück - ein gefühlsintensiver Mensch, ein bisschen Erdung und Gelassenheit durch ein regelmäßiges "du bist genug" tut mir aber gut, gerade in meiner Rolle als Mama eines kleinen Kindes.


von Stefanie Lüssenheide 9. November 2022
Ein Schild aus Holz mit diesem Spruch habe ich gesehen und intuitiv genickt. „Es ist okay, nicht okay zu sein.“ Ja, so fühle auch ich mich gar nicht so selten. Und es gibt eine Sache, die mir vor allem in sozialen Medien tierisch auf die Eier geht: „Es gibt nur eine gute Haltung und das ist die Positive.“ Ja: Positives Denken ist eine Superkraft. Wir können wesentlich mehr erreichen, indem wir unseren Fokus stärker auf gute Dinge lenken, an uns und unseren Erfolg glauben, Sätze hinterfragen, die uns täglich bremsen. „Sei zufrieden mit dem, was du hast.“ „Du wirst es nie schaffen.“ „Du bist nicht (gut) genug.“ Und, sollte sich dennoch Erfolg einstellen: „Du hast das doch gar nicht verdient.“ Diese Liste könnten viele von uns vermutlich lange weiterführen. Auch das macht mich fertig: die ständige Fixierung auf das Negative, auf Fehler, Makel und Defizite. Im Berufsleben kennen wir das vermutlich alle irgendwie. Und wer Kinder hat, weiß: Du liegst für mindestens die Hälfte der Umgebung eh falsch, egal was und wie du es machst. Dann erst unser Körper: Selbstoptimierung, bitte! Statt daran zu arbeiten, was wir können und lieben, sollen wir vor allem Schwächen ausmerzen. Doch dabei können wir bestenfalls gut werden, aber vermutlich nie herausragend und noch viel weniger glücklich. Mindestens ebenso schädlich wie die Fixierung auf die Dellen am Oberschenkel finde ich aber den Druck, der vom anderen Ende der Skala ausgeht. „Toxic Positivity“ nennt sich das. Nun könnte man sagen: Ist doch nicht schlimm, „no harm done“. Oder? Eben schon. Allzu perfekte Inszenierungen, gerade auf sozialen Medien, sind für viele Menschen schwer zu ertragen. Denn durch dieses „Diktat der positiven Haltung“ überträgt sich schnell etwas ziemlich Blödes: Druck. Und das Gefühl von Schuld und Versagen. Und damit ein noch schlechteres Gefühl. Egal, wie es bei anderen scheinen mag: Das Leben besteht nicht immer aus Eis mit Erdbeeren mit Schocki. Bei grundsätzlich Gesunden nicht und gleich gar nicht bei Menschen, die an physischen oder psychischen Erkrankungen leiden, schwierige Erfahrungen gemacht oder eine toughe Zeit durchlaufen haben – oder mitten drin stecken. Dann kommt so ein: „Ja logisch, dass es nicht klappt, so negativ, wie du bist“, sagen wir, semi-schön daher. Doch niemand ist immer positiv. Nicht mal die, deren positive Vibes omnipräsent sind. Ja, es gibt Menschen, die sind es oft – teils sogar trotz widriger Umstände. Andere hadern gefühlt permanent. Wir sind alle verschieden in unseren Grundhaltungen. Und egal, wie intensiv wir an uns arbeiten: Das Leben kann hart sein. Manchmal auch über weite Strecken. Und ich selbst bin dann glücklicher, wenn mich die Botschaft erreicht: „Es ist okay, einfach mal nicht okay zu sein.“ Für alle, die das gerade brauchen: Ihr seid nicht allein. Wichtig – es geht nicht darum, mich gehen zu lassen. Ich finde, wann immer wir es können, sollten wir für unser Glück kämpfen, irgendwann wieder aufstehen und es neu versuchen. Das bedeutet, dass wir uns gelegentlich auch selbst unbequem werden müssen, falls und idealerweise bevor wir es uns in unserem Leid allzu bequem einrichten. Denn damit schaden wir uns nachhaltig. Ein Indiz könnte sein, dass ich mich bedeutend häufiger „nicht okay“ fühle als „okay“ – und zwar vor allem gemessen an unserem eigenen Normalzustand. Sobald ich den Eindruck habe, es belastet mich und nimmt überhand, ich bin nicht mehr zu Hause in meinem Gefühl, ist es vielleicht eine gute Zeit zu handeln. Je nach Situation, eigenen Möglichkeiten und Ausmaß kann ich selbst Maßnahmen einleiten um Kraft zu tanken und meine Seelenbatterie wieder aufzuladen. Oder ich hole mir Unterstützung. Im Falle ernster Erkrankungen sollten das unbedingt psychologische Fachkräfte sein, etwa Psychotherapeuten! Fühle ich mich grundsätzlich psychisch gesund, kann ich bewusst positive Gefühle tanken – Dankbarkeit ist etwa eine mega Kraft. Auch Achtsamkeit kann wirklich helfen, immer auch: Natur. Und ansonsten? Whatever floats your boat: eine kleine Auszeit, mich mit lieben Menschen treffen. Ein Buch. Bewegung… Den Blick auf das Gute lenken, kann vieles verändern. Aber wenn es heute nicht okay ist, hilft vielleicht, das anzunehmen: Ich bin nicht okay. Und heute ist ein verdammt guter Tag für schlechte Laune.
von Stefanie Lüssenheide 9. November 2022
Windeln wechseln beim Kleinkind. Es müffelt. Kind hat keine Lust auf die Prozedur. Unser wiederkehrendes „Warum“-Gespräch führt zu einem über Bedürfnisse. Ich: „Essen, Trinken, Schlafen, auf Toilette gehen… müssen Menschen jeden Tag.“ Kind: „Ja. Aber da fehlt doch was, Mama.“ I: „Was denn?“ K: „Na: Spielen!“ Oh, wow, denke ich: „Klar!“ K: „Und: Rausgehen! Bewegen. Das fehlt auch!“ (sehr energisch vorgetragen). I: „Oh ja, das ist alles auch wichtig, da hast du Recht. Was fehlt dir noch?“ K: „Kuscheln. (Pause…). „Alleine machen!“ (fast wütend; wieder Pause). Quatsch machen (kichert). Und (als hätte er sich an das Wichtigste erinnert): LESEN!“ Da war ich dann als Mama platt, stolz und ein bisschen demütig. Mein 3-Jähriger skizziert seine wichtigsten körperlichen und psychischen Bedürfnisse innerhalb von 2 Minuten. Er ist komplett mit sich und seiner Welt verbunden. Das sagt mir so viel, als Mutter, als Mensch, als Coachin. Denn wir Erwachsene haben ja nicht immer so klar vor unseren Augen, was uns gerade wichtig ist. Oder verdrängen unsere Bedürfnisse für Deadlines oder stellen sie zugunsten anderer zurück. Das ist nicht sofort ein Problem, wir können nicht permanent unseren Lustgewinn maximieren. Dabei bliebe vieles auf der Strecke. Und es ist auch total okay, wenn Bedürfnisse mal nicht ganz im Lot sind. Mein Autonomiebedürfnis etwa muss seit ca. 3 Jahren oft zurückstehen (siehe oben) – dafür ist mein Beziehungstank eher am Überlaufen. Und es ist okay für mich, denn ich kann das reflektieren und bewerten: Ich weiß, wofür es so ist und dass sie sich wieder ändert. Psychische Grundbedürfnisse fallen übrigens in verschiedene Kategorien. Je nach Bezugsquelle gibt es eine verschiedene Anzahl. Gängig sind etwa diese: - Autonomie (Orientierung, Kontrolle, Selbstbestimmung) - Kompetenz (Wirksamkeit, Selbstwert, Leistungsstreben) - Beziehung (Liebe, Bindung, Zugehörigkeit, Anerkennung) Wer sich fragt, wie es mit den eigenen Bedürfnissen ausschaut, der kann einfach mal genau über diese Bereiche nachdenken. Was ist mir gerade besonders wichtig? Was gelingt mir gut, wo bin ich gut zu mir und kann meine Bedürfnisse erfüllen und leben? Wo fehlt mir etwas? Und wie kann ich dazu beitragen, dass ich mein Empfinden verbessern kann? Wer sich dabei schwer tut oder merkt, dass das Ungleichgewicht zu groß, kann sich auch in solchen Themen Support holen. Ich bin mit Wachs.Werk Coaching auch Partner für solche Themen.
von Stefanie Lüssenheide 9. November 2022
Glück und Perfektion sind hohe Latten. Immer wieder sind wir geblendet von Instagram-Profilen, sehen Werbung für Produkte, die uns glücklich machen und Methoden, mit denen wir uns optimieren sollen. Ich will das, ziept mein Bauch. Ich möchte mich entwickeln, ein besseres ich werden, mein Ideal erreichen. Glück erlebe ich, sogar Perfektion, aber eher flüchtig. Sie festzuhalten scheitert hartnäckig. Habe ich es nicht genug versucht? Muss ich mehr suchen, kämpfen, optimieren? Manchmal fühle ich: Irgendwas ist da faul. Jage ich vielleicht das Ende des Regenbogens? Ich denke: ja. Denn wir stehen uns schnell selbst im Weg mit diesem Streben, das auf Glaubenssätzen beruht dazu, womit wir uns (nicht) zufriedengeben sollen. Das schwedische „Lagom“ bietet einen wunderbaren Gegenpol, gegen den ich mich lange gewehrt habe. „Lagom“ heißt etwa „mittel“. Und „Mittelmäßigkeit“ ist der Endgegner meiner Glaubenssätze. Motto: Lieber Freak als langweilig. Ändern wir aber die Perspektive, wird es richtig gut - „lagom“ meint nämlich in allen Bereichen: Balance, gut genug, gerade richtig, nicht zu viel, nicht zu wenig. „Lagom“ ist für mich ein Plädoyer, die Dinge zu nehmen, wie sie sind und Gutes daraus zu machen ohne krampfhaft Erfolg und Anerkennung hinterherzurennen. Druck rausnehmen. Innehalten, nachdenken, was wirklich wichtig ist, Werte beachten und grundsätzlich nach ihnen leben. Wertschätzen und anerkennen, was ich habe. Selbstmitgefühl. Ballast loslassen, Komplexität rausnehmen. Aber auch: akzeptieren, was ich gerade nicht kann, Fehler annehmen. Für mich persönlich treffen sich in „lagom“ das skandinavische „Hygge,“ Achtsamkeit, das japanische „Wabi sabi“ und der buddhistische „Mittlere Weg“. Zugegeben: das ist nicht 1:1 korrekt. Aber ich finde diese Mischung sanft und liebevoll. Habe ich die „lagom“ Brille auf, geht es mir besser – und zwar im Sinne der Akzeptanz dessen, was ich erlebe und fühle. Ironischerweise weckt das in mir oftmals einigen Elan. In diesem Sinne: Möge Dein Tag lagom sein.
von Stefanie Lüssenheide 11. April 2022
Bei einem Coaching mit Wachs.Werk können Sie ganzjährig Schätze zu finden. Und zwar eigene Stärken und Ressourcen, die Sie in sich tragen und für sich nutzen können - aber eben allzu oft aus dem Blick verloren haben und deren Zugang irgendwie versperrt ist. Als meine Klient*in unterstütze ich Sie mit meinen Fragen und Methoden, den Fokus auf Ihre Stärken zu richten, auf Ihre Werte und alles, was Ihnen wichtig ist. Damit Sie ihr Leben und ihren Beruf in Ihrem Sinne gestalten können. Ein kleines extra „Oster-Ei“ ist hier natürlich auch verborgen: Wer im April und Mai 2022 Coachings bei Wachs.Werk bucht, bekommt auf alle Tarife 25 Prozent Rabatt.
von Stefanie Lüssenheide 27. Februar 2022
Das ist eine doppelte Premiere. Ich mache mich selbständig. Und veröffentliche hier ab jetzt meine Texte rund ums Coaching und um Veränderungsprozesse. Zum Start: Bühne frei für Wachs. Werk Coaching.